Smart-City-Projekte benötigen zur erfolgreichen Finanzierung die Zusammenarbeit mehrerer Partner - Public Sector Insight

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Die Finanzierung von dringend benötigten Smart-City-Projekten ist aus verschiedenen Gründen anspruchsvoller als bei konventionellen Infrastrukturvorhaben. Der Erfolg wie auch die Risiken sind nur schwer abschätzbar, und die verwendeten Technologien haben eine sehr kurze Halbwertszeit. Aufgrund dieser Unsicherheiten ist der Projekterfolg, sowohl inhaltlich wie auch finanziell, nur schwer prognostizierbar. Dies erfordert andere Finanzierungsformen als die rein staatliche oder rein private Finanzierung. Eine gute Lösung ist die Zusammenarbeit mehrerer Akteure, die unterschiedliche Interessen in ein Projekt einbringen. Insbesondere Produzenten von smarter Infrastruktur, Forschungseinrichtungen und Stiftungen, aber auch die Städte selbst stehen dabei im Fokus. Die Einbindung von Partnern ermöglicht es, die Lasten auf mehrere Schultern zu verteilen, den aggregierten Nutzen aller Beteiligten zu erhöhen und ein breites Set an Skills in das Projekt einzubeziehen.

Die Notwendigkeit von Smart-City-Projekten ist unbestritten, deren Finanzierung ist jedoch aus verschiedenen Gründen anspruchsvoller als bei gewöhnlichen Infrastrukturmassnahmen. Erstens ist der Einsatz neuer Technologien mit vielen Unsicherheiten bezüglich deren Implementierung verbunden. Zweitens ist der Projekterfolg (finanziell wie sozioökonomisch) regelmässig nicht prognostizierbar. Und drittens sind Investitionen in Infrastrukturen im Regelfall langfristige Projekte, die eingesetzten Technologien in diesem Bereich haben aber eine kurze Halbwertszeit. All diese Faktoren erschweren die Finanzierung von Smart-City-Projekten.

Ohne Zusammenarbeit geht es nicht

Die Finanzierung und Planung von Infrastrukturen ist in der Schweiz seit langer Zeit staatlich dominiert. Der Staat ist im Smart-City-Umfeld jedoch besonders herausgefordert. Einerseits ist die rein staatliche Finanzierung aus politischen Gründen nur dann möglich, wenn der sozioökonomische Wert der Investition leicht vermittelbar ist. Dies ist bei Smart-City-Projekten meist nicht der Fall. Andererseits ist das nötige Fachwissen im Bereich Smart City bei den staatlichen Organen noch nicht überall genügend vorhanden, um solche Projekte in Eigenregie durchzuführen.

Im Lichte begrenzter staatlicher Budgets scheint auf den ersten Blick die (im Ausland bekanntere) Infrastrukturfinanzierung durch private Investoren eine mögliche Alternative zu sein. Der zweite Blick offenbart jedoch mannigfaltige Herausforderungen. Für private Geldgeber muss ein Projekt genügend Free Cash Flow generieren, damit sich die Investition rechnet. Der Erfolg von Businessmodellen bei Smart-City-Projekten ist heute aber aufgrund deren Neuartigkeit noch nicht verlässlich zu kalkulieren. Zudem ist die Skepsis von Politik und Bevölkerung gegenüber der privaten Infrastrukturfinanzierung ein weiteres Hindernis für den Projekterfolg. Es zeigt sich: Auch die alleinige Finanzierung durch private Investoren ist nicht der ideale Weg, um Smart-City-Infrastruktur zu ermöglichen.

Gemeinsam Ressourcen bündeln

Eine gute Herangehensweise ist die Zusammenarbeit mehrerer staatlicher wie privatwirtschaftlicher Partner, die unterschiedliche Interessen in ein Projekt einbringen. Dabei stehen insbesondere Partner mit Explorationsinteressen im Fokus der Aufmerksamkeit, also Produzenten smarter Infrastruktur, Forschungseinrichtungen oder Stiftungen. Die Einbindung von Partnern mit unterschiedlichen Interessen ermöglicht es, die Risiken und finanziellen Aufwände auf mehrere Schultern zu verteilen und den aggregierten Nutzen aller Beteiligten zu erhöhen.

Bei allen finanziellen Überlegungen darf nicht vergessen werden, dass für den Erfolg eines Smart-City-Projektes nicht nur Geld, sondern aufgrund der Neuartigkeit in besonderem Masse das Wissen unterschiedlicher Akteure benötigt wird. Dazu gehören Kenntnisse über die eingesetzte Technologie, aber auch Wissen um die Vermarktung des Projektes und das möglichst schlanke Einholen der benötigten Bewilligungen. Umso stärker ist eine Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und der Privatwirtschaft in finanzieller wie inhaltlicher Hinsicht für die Umsetzung von Smart-City-Projekten zu begrüssen.

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Philipp Roth - Partner, Public Sector

Philipp Roth ist Partner bei der Deloitte Consulting AG und ist Leiter des öffentlichen Sektors in der Schweiz. Mit mehr als 17 Jahren Projekterfahrung in der Bundesverwaltung, sowie in verschiedenen Kantonen und Städten, verfügt er über ein sehr grosses Fach- und Prozesswissen. Zudem hat Philipp verschiedenste Organisationen im Bereich Digitalisierung und Automatisierung, sowie auf strategischer als auch auf operativer Ebene beraten.

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David Maurer - Consulting, Public Sector

David Maurer ist Teil des Consulting-Teams bei Deloitte, spezialisiert auf den öffentlichen Sektor. Sein Fokus liegt auf den Bereichen New Mobility, Business Model Development, Smart City sowie Projekt- und Programmanagement.

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