KMU SWISS AG, Armin Baumann
Im Rahmen der Interviewserie teilen Persönlichkeiten aus der Schweizer Politik, Wirtschaft, Forschung und Medien ihre Meinungen zu technologischen Entwicklungen, Erwartungen an die Schweizer Verwaltungen und empfehlen ihr Lieblingsbuch. Die Äusserungen und Meinungen in den Interviews sind persönlicher Natur. Im Rahmen der Serie beziehen Exponenten unterschiedlicher Organisationen und Parteien Stellung. Deloitte ist unabhängig, neutral und unterstützt keine politischen Institutionen.
In Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Sektor, welche Prozesse würden Sie am liebsten optimieren?
Eigentlich prioritär zwei Sachen wären zu optimieren:
- Reduktion der Bürokratie, welche zum Teil Verfahren in die Länge ziehen und unnötig Kosten verursachen. Eigentlich sollte die öffentliche Hand für die Wirtschaft arbeiten damit schnell auf Marktgegebenheiten reagiert werden kann.
- Mehr Liberalisierung durch Reduktion von Gesetzen und Vereinfachung der Gesetzesartikel. Zu oft lassen diese zu viel Spielraum für rechtliche Auseinandersetzung (Bsp. Das Wort „kann“ und ähnliche Wörter sollten eliminiert werden). Auch sollten Einsprachen nicht möglich sein wenn Vorschriften und Gesetze eingehalten werden.
Was schätzen Sie an der Schweiz?
Die Rechtsstaatlichkeit und mehr oder weniger politische Stabilität und Neutralität.
Welche Erwartungen haben Sie als Bürger an die Schweizer Verwaltungen?
Die Schweizer Verwaltung hat eine hohe Glaubwürdigkeit, weil sie gerecht, unabhängig und unbestechlich ist. Ich erwarte, dass das so bleibt.
Welchen Bezug haben Sie zum öffentlichen Sektor in der Schweiz?
Als Unternehmer ist man laufend mit Ämter und Behörden in Kontakt – und somit ist ein laufender Bezug gegeben. Auch unterstützen wir zum Teil Firmen bei öffentlichen Ausschreibungen.
Welche Erwartungen haben Sie als Bürger an die Schweizer Verwaltungen?
Vereinfachungen und dass Behörden der Interesse der Bevölkerung und nicht der eigenen Rechnung tragen. Sie sollen Dienstleister sein und nicht Verwalter. Abläufe könnten vereinfacht werden und damit Kosten für den Staat reduziert werden.
Was würden Sie in der Schweiz sofort ändern, wenn Sie die Möglichkeiten dazu hätten?
Reduktion und Vereinfachung von Gesetzen und Vorschriften wie auch die Reduktion von Stellen, die von der Privatwirtschaft ausgeführt werden können (u.a. Strassen- und Gebäudeunterhalt) - also eine Reduktion der Staatsquote.
Wo sehen sie die grössten Herausforderungen für die Schweiz in den nächsten Jahren?
In der globalisierten Wirtschaft als Hochpreisinsel bestehen zu können. Darunter leiden v.a. im Sektor 2 die Firmen, welche international tätig sind. Wir müssen Jobs auch für handwerklich begabte und interessierte Menschen anbieten können.
Welche Technologie fasziniert Sie zurzeit am meisten?
Die Kommunikation und hierbei v.a. das Zusammenwachsen von Sprache, Daten mit Industriemaschinen. Dies führt dazu, dass man ortsunabhängig mit allem und jeden zu jederzeit mit wenigen Gerätschaften kommunizieren kann. Dies wird traditionelle Abläufe schnell über den Haufen werfen und neue Möglichkeiten schaffen. Ich hoffe, dass wir Schweizer diesen Anschluss nicht verlieren.
Mit welcher berühmten Persönlichkeit würden Sie gerne zu Abend essen – und warum?
Da gibt es einige. Aber konkret und aktuell mit Roger Federer. Er ist trotz Erfolg auf dem Boden geblieben und setzt sich auch für Bildung Jugendlicher in Simbabwe und Südafrika ein.
Welches Buch empfehlen Sie als „Must Read“?
Da gibt es einige. Im Sachbuchbereich mein eigenes „Marketinggrundlagen für KMU – einfach und verständlich“, da Marketing für jedes Unternehmen das Wichtigste ist und dieses Buch nebst dem Lerneffekt auf den Praxistransfer beinhaltet. Im Weiteren lese ich gerne Biografien von auf dem Boden gebliebenen Persönlichkeiten wie zum Beispiel dasjenige von Tina Turner, welches aufzeigt wie sie sich trotz Wiederständen immer wieder aufraffen konnte.
Weitere Interviewserien:
- BDP, Martin Landolt
- FDP. Die Liberalen - Christian Wasserfallen
- Universität St. Gallen - Prof. Dr. Kuno Schedler
- Bundesamt für Umwelt – Marc Chardonnens
- Avenir Suisse – Dr. Peter Grünenfelder
- Staatslabor - Alenka Bonnard
- Economiesuisse - Monika Rühl
- Bundesamt für Verkehr – Peter Füglistaler
- Switzerland Global Enterprise – Daniel Küng
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