Tech Trends Serie 2017: Teil 2 – Dark Analytics
Viele Organisationen und öffentliche Institutionen verfügen über einen immer größer werdenden Schatz von unstrukturierten und bislang noch brachliegenden Daten. Nur wenige Unternehmen sind heute bereits in der Lage, nicht-traditionelle Datenquellen, wie z.B. Bilder, Audio- oder Videodateien strukturiert auszuwerten. Aktuelle Fortschritte in Bereichen der Mustererkennung sowie kognitiver Analytik führen zu neuartigen Erkenntnissen und einer verbesserten unternehmensweiten Entscheidungsfindung. Trends wie „Dark Analytics“ zeigen, dass mit dem Volumen an Daten auch das Potential für analytische Anwendungsfälle in Unternehmen und öffentlichen Institutionen steigt. Es besteht die Herausforderung, die begrenzten Ressourcen in die richtigen und unternehmerisch wertvollen Einsatzmöglichkeiten für die Datenanalyse zu investieren.
Im heutigen technologiegetriebenen Aufklärungszeitalter sind Daten eine wettbewerbsfähige Währung. Vergraben in den durch Transaktionssysteme, soziale Medien, Suchmaschinen und unzählige weitere Systeme generierten Rohinformationen finden sich unzählige strategiekritische, kunden- oder betriebsbezogene Erkenntnisse. Einmal mit Hilfe der Datenanalyse verarbeitet, bieten diese Informationen den Vorteil neue Annahmen zu validieren oder zu erklären, Entscheidungen zu unterstützen und so Stossrichtung für die Zukunft festzulegen.
Bis vor kurzem waren passive, vergangenheitsbezogene Analysemethoden Standard. Mit dem ultimativen Ziel „einen Report zu erstellen“, nutzten Organisationen Analyse-Fähigkeiten für die Strukturierung von Daten. Aufgrund der vorhandenen Qualitätsdefizite innerhalb der Masterdaten, der fehlenden Erfahrung der Benutzer sowie der Unfähigkeit, Daten systemübergreifend zu konsolidieren, waren die Resultate im besten Fall limitiert, teils jedoch sogar irreführend.
Heute vorhandene Technologien wie bspw. In-Memory Processing, selbstlernende Maschinen, Visualisierung, Natural Language Processing und kognitiver Analyse ermöglichen die Identifizierung neuer Verhaltensmuster und Einblicke in Unmengen an vorhandenen Informationen. Dadurch rückt der Begriff der „Dark Analytics“ für CIOs, Unternehmer und Datenwissenschaftler weiter ins Zentrum.
Im Kontext der Unternehmensdaten wird mit „Dark“ etwas Verborgenes und Unverarbeitetes beschrieben. „Dark Analytics“ fokussiert sich somit in erster Linie auf rohe textbasierte Daten, welche noch nicht analysiert wurden – mit dem Schwerpunkt auf unstrukturierte Daten in Form von Textnachrichten, Dokumenten, E-Mails, Videos und Audiodateien oder Bildern. Ein weiteres Ziel bietet die Erforschung des „Deep Web“, welches alle Online-Daten beinhaltet, die nicht durch Suchmaschinen indexiert werden. Darunter findet sich ein Subset an anonymen, unzugänglichen Seiten auch bekannt unter dem Begriff „Dark Web“. Bis anhin ist es unmöglich die Grösse des „Deep Web“ zu kalkulieren. Basierend auf aktuellen Schätzungen ist dieses jedoch 500 mal grösser als die Oberfläche, welche heute bei der täglichen Suche durchforscht wird.
In einem wirtschaftlichen Klima, in dem Daten als wettbewerbsdifferenzierende Währung gehandelt werden, könnten diese weitgehend unerforschten Ressourcen einem Lotteriegewinn nahekommen. Mit dem Wissen, dass sich die Menge dieser Daten jährlich verdoppelt, kann man davon ausgehen, dass den Unternehmen der Zukunft wertvolle Möglichkeiten offenstehen. Hochgerechnet wird der Wert für ein Unternehmen, dass alle relevanten Daten analysiert und für Entscheidungsträger bereitstellt, auf Mrd. $430 geschätzt. Wie schätzen Sie das Potential in ihrer Unternehmung ein?
Mehr zu den Tech Trends und Dark Analytics finden sie hier.
Comments
You can follow this conversation by subscribing to the comment feed for this post.
Verify your Comment
Previewing your Comment
This is only a preview. Your comment has not yet been posted.
As a final step before posting your comment, enter the letters and numbers you see in the image below. This prevents automated programs from posting comments.
Having trouble reading this image? View an alternate.
Posted by: |