Smart Government – Realisierung von Effizienzreserven durch digitale Prozesse und Serviceangebote
Behörden und Verwaltungen stehen vor gewaltigen Herausforderungen, steigende Anforderungen bei stagnierendem oder sinkendem Budget zu erfüllen. Neue Technologien, wie beispielsweise Big Data, Internet of Things oder Cloud Computing ermöglichen innovative Ansätze zur Lösung dieser Situation und gestatten völlig neue Möglichkeiten der Interaktion und Zusammenarbeit für Behörden und Verwaltungen. Doch was sind die grössten Herausforderungen auf dem Weg zu einer smarten Verwaltung und welche Rolle spielt der Bürger dabei?
Die Situation der öffentlichen Verwaltung lässt sich vereinfacht auf eine Gleichung bringen; steigende Anforderungen bei gleichbleibendem beziehungsweise sinkendem Budget. Der zunehmende Kostendruck durch sinkende Steuereinnahmen, der anhaltende Trend der Urbanisierung, der Fachkräftemangel sowie die aktuell erhöhte Zuwanderung stehen nur für einen Bruchteil der derzeitigen Herausforderungen. Um auf den Druck verschiedener Anspruchsgruppen gegenüber Kommunen und Behörden reagieren zu können, müssen zukünftig über digitale Prozesse und Serviceangebote Effizienzreserven realisiert werden. Technologien, wie Cloud-Lösungen, Big Data, Internet of Things und mobile Plattformen, bergen für die öffentliche Verwaltung grosse Potentiale. Diese reichen von verwaltungsübergreifender Zusammenarbeit über intelligente Bürgerservices bis hin zu neuen Geschäftsmodellen. Der Kerngedanke von Smart City geht jedoch über das Implementieren intelligenter Informations- und Kommunikationstechnologien hinaus und umfasst die neuartige Gestaltung der Verwaltungsprozesse des intra- und interbehördlichen Informationsaustausches sowie die Interaktion mit dem Bürger auf Basis moderner Technologielösungen. Dies ermöglicht eine Reihe von (Verbesserungs-)Potentialen, wie beispielsweise:
- Reduktion der Bearbeitungs- und Durchlaufzeiten in Verwaltungsprozessen:
- Digitale Akten- und Vorgangsbearbeitungssysteme können den intra- und interbehördlichen Austausch von papierbasierten Anträgen oder Dokumenten ablösen, manuell durchgeführte Prozesse automatisieren und dadurch die Effizienz der Abläufe signifikant erhöhen.
- Bürgerzentrierte Services durch portalbasierte Lösungen:
- Portalbasierte Servicedienstleistungen bieten dem Bürger eine flexible und zeitsparende Alternative zu den klassischen Behördengängen. Individuelle Datenabfragen werden zukünftig nach eindeutiger Identifikation schnell und ortsunabhängig für den Bürger möglich sein.
- Partizipation an politischen Entscheidungsprozessen:
- Mittels Crowdworking, Big Data und mobilen Plattformlösungen kann die öffentliche Hand im Prozess der Meinungsbildung, Ausarbeitung konkreter Gesetzesvorhaben oder Investitionsmassnahmen sowie deren Evaluation stärker auf das bestehende Stimmungsbild und das Wissen der Gesellschaft zurückgreifen, um die politischen Prozesse transparenter gestalten.
- Neue Geschäftsmodelle auf Basis von Open Data:
- Bestehende oder in Zukunft erhobene Datenbestände der öffentlichen Verwaltung können als Quelle für neue Anwendungsmöglichkeiten oder zur Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle genutzt werden.
Neben einer gemeinsamen IT-Infrastruktur ist die Standardisierung und Harmonisierung der komplexen Prozesslandschaften, Datenbasis und Schnittstellen von Bund, den 26 Kantonen und knapp 2330 Gemeinden eine Grundvoraussetzung, um Effizienzgewinne zu erzielen. Weiter muss ein Wandel von dem proprietären Denken mit klassischen Zuständigkeits- und Fachbereichsgrenzen hin zu einer holistischen Betrachtung ergebnisorientierter Verwaltungsprozesse stattfinden. Das Aufbrechen des Silodenkens ermöglicht abteilungs- oder behördenübergreifend massive Synergieeffekte.
Auf dem Weg zu einem smarten Government ist ein proaktives Verhalten des Staates gefordert. Auf der einen Seite soll ein effizienteres, nachhaltiges und zukunftsorientiertes staatliches Handeln gewährleistet werden. Auf der anderen Seite müssen Bedenken und Ängste der Bürger gegenüber diesen Veränderungen reduziert werden. Es ist notwendig die Leitplanken für die digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung in einem transparenten Prozess unter Einbeziehung der Bürger und Achtung der bestehenden Gesetze zu bestimmen. Trotzdem stehen noch einige grundlegenden Fragen bezüglich der Datensicherheit und der Zustimmung seitens der Bürger im Raum und bedürfen einer differenzierten Auseinandersetzung: Wie wird man zukünftig im Spannungsfeld zwischen datenschutzrechtlichen Grundprinzipien und den modernen Anwendungsmöglichkeiten von Big-Data Analysen agieren? Wie hoch wird die Akzeptanz des Bürgers gegenüber neuen digitalen Serviceleistungen sein, wenn beispielsweise der persönliche Kontakt über das Front-Office mehr und mehr durch eine virtuelle Plattform ersetzt wird?
Hier finden Sie Informationen zu unserem zu unserem 360° Smart City | Smart Nation Ansatz.
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