Bundesamt für Verkehr – Peter Füglistaler - Public Sector Insight

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Im Rahmen der Interviewserie teilen Persönlichkeiten aus der Schweizer Politik, Wirtschaft, Forschung und Medien ihre Meinungen zu technologischen Entwicklungen, Erwartungen an die Schweizer Verwaltungen und empfehlen ihr Lieblingsbuch. Die Äusserungen und Meinungen in den Interviews sind persönlicher Natur. Im Rahmen der Serie beziehen Exponenten unterschiedlicher Organisationen und Parteien Stellung. Deloitte ist unabhängig, neutral und unterstützt keine politischen Institutionen.

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Peter Füglistaler

Peter Füglistaler ist seit 2010 Direktor des Bundesamts für Verkehr. Die Behörde ist zuständig für die Sicherheitsaufsicht, die Finanzierung und den Ausbau im öffentlichen Verkehr sowie für die Verkehrspolitik und zählt gut 300 Mitarbeitende. Nach einer Banklehre und Zweitmatur schloss er ein Studium in Volkswirtschaft an der Universität mit einem Doktorat ab. Er arbeitete als Ökonom im Eidgenössischen Finanzdepartement, als Chef Unternehmensplanung und Generalsekretär der SBB sowie Leiter Finanzen und Recht der SBB-Division Infrastruktur

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen für den öffentlichen Sektor in den nächsten 5 Jahren?

Von der öffentlichen Verwaltung werden - zu Recht - effiziente und qualitiativ hochstehende Leistungen erwarten. Eine effiziente Verwaltung ist im internationalen Wettbewerb ein entscheidender Vorteil für die Wirtschaft. So wird in der Schweiz neues Rollmaterial wesentlich schneller und kostengünstiger zugelassen als in anderen europäischen Staaten. Dies erreichen wir durch motiviertes Fachpersonal. Bereits heute sind wir bei den Anstellungsbedingungen teilweise nicht konkurrenzfähig und so fehlen uns aktuell fünf Bauingenieure.

Welche Technologie wird unser Leben in fünf Jahren grundlegend verändern? Und welche Gefahren sehen Sie in der technologischen Entwicklung?

Bei aller technologischen Euphorie müssen wir uns darauf konzentrieren, dass das Grundsystem funktioniert. In den nächsten fünf Jahren werden noch mehr Menschen in Fahrzeugen, welche aus Aluminiumkästen bestehen und auf Stahlschienen verkehren, durch die Schweiz fahren. Sie wollen, dass die Züge pünktlich, sauber und sicher sind.
Die neuen Technologien ermöglichen, dass wir besser informiert sind (Echt-Zeit-Fahrpläne), dass das Reisen in den Stosszeiten mehr und in den Randzeiten weniger kostet (Mobility Pricing) und dass wir Mobilität kaufen und nicht mehr ein Fahrzeug (dh. das Recht auf eine bestimmte Anzahl Fahrten im öV, selbstfahrenden Autos oder Mietvelos).

Welche Erwartungen haben Sie als Bürger an die Schweizer Verwaltungen?

Unsere Aufgabe ist, dass der Staat möglichst effizient und unkompliziert funktioniert. Verfahren müssen berechenbar und nachvollziehbar sein. Im Unterschied zu einem Privatunternehmen können wir einem Gesuchsteller nicht alle Wünsche erfüllen, sondern müssen uns an den Gesetzesrahmen halten, der nicht zuletzt den einzelnen Bürger und die Umwelt schützt.

Was würden Sie in der Schweiz sofort ändern, wenn Sie die Möglichkeit dazu hätten?

Ich persönlich würde der Europäischen Union beitreten, auch wenn ich weiss, dass ich mit dieser Meinung derzeit sehr alleine dastehe. Das wirtschaftliche Wohl der Schweiz ist untrennbar mit der Entwicklung unserer Nachbarländer verknüpft. So wäre es von Vorteil, wenn die Schweiz bei wesentlichen Entscheiden direkt mitwirken könnte.

Welches Buch empfehlen Sie als „Must Read“?

'The Battle of Bretton Woods' von Benn Steil. Es beschreibt, wie die finanzielle Nachkriegsordnung entstanden ist. Die Briten unter dem brillianten John Maynard Keynes wollten eine Weltwährung, die Amerikaner unter dem Beamten Harry Dexter White die Vormacht des Dollars. Das Ergebnis ist bekannt. Entscheidender Satz von Dexter White: You have the Brains, we have the Bucks.

Mit welcher berühmten Persönlichkeit (am Leben oder nicht) würden Sie gerne Abend essen – und warum?

Mit Nelson Mandela, weil ich bewundernd fragen möchte, wie man nach 27 Jahren Gefängnis ohne Hass bleiben kann.

Papierrechnung oder E-Rechnung? E-Rechnung
iOS oder Android? iOS
Eishockey oder Fussball? Handball
Auto oder öV? öV
Bern oder Zürich? Bern
Berge oder Strand? Strand

Weitere Interviewserien:


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Philipp Roth - Partner, Public Sector

Philipp Roth ist Partner bei der Deloitte Consulting AG und ist Leiter des öffentlichen Sektors in der Schweiz. Mit mehr als 17 Jahren Projekterfahrung in der Bundesverwaltung, sowie in verschiedenen Kantonen und Städten, verfügt er über ein sehr grosses Fach- und Prozesswissen. Zudem hat Philipp verschiedenste Organisationen im Bereich Digitalisierung und Automatisierung, sowie auf strategischer als auch auf operativer Ebene beraten.

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Jen Frei - Consultant, Public Sector

Jen Frei ist ein erfahrener Berater bei Deloitte im Team Business Design mit Fokus auf den öffentlichen Sektor in der Schweiz. Er ist spezialisiert auf Business Analysen, Operational Excellence Initiativen sowie Projekt- und Programm-Management.

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