User Experience und SAP Fiori im öffentlichen Sektor
Wie unsere Projekterfahrungen zeigen wird die User Experience bei der Nutzung von Apps, Webseiten und IT-Systemen durch Kunden und Mitarbeiter zunehmend zu einem wichtigen Differenzierungsfaktor im öffentlichen Sektor.
User Experience Trends und Herausforderungen
Unter User Experience verstehen wir einen multidisziplinären Ansatz, der Kunden in den Mittelpunkt des Designprozesses stellt und zur Entwicklung von attraktiven Produkten und Services führt. Dabei werden komplexe Anwendungen mit umfangreichem Funktionsumfang in einfache, intuitive und insbesondere mobil nutzbare Anwendungen überführt.
Gerade im öffentlichen Sektor, in dem web-basierte Lösungen und mobile apps eine Vielzahl von Anwendern ansprechen und damit das Unternehmensimage prägen, ist eine ansprechende User Experience ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.
Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin eine einheitliche User Experience für alle Interaktionskanäle (web, mobile) und über alle IT-Systeme unterschiedlicher Hersteller hinweg bereitzustellen. Der Trend hin zu hybriden Cloud-Architekturen mit einer Vielzahl an zu integrierenden Systemen stellt eine zusätzliche Herausforderung für eine konsistente User Experience dar.
Die rapide Entwicklung von Responsive-Design-Technologien erlaubt es Unternehmen Web-Frontends zu entwickeln, die geräteübergreifend nutzbar sind. In Kombination mit dem Einsatz hybrider Apps wird es zudem möglich Geschäftsdaten in einem mobilen Kontext offline zu nutzen.
Während cloud-basierte Entwicklungswerkzeuge und der technologische Fortschritt die agile Entwicklung von Prototypen ermöglichen, ist es gleichermassen entscheidend, die notwendigen Daten und Schnittstellen auf Seiten der Unternehmenssysteme bereitzustellen. Wie die Projekt-Praxis zeigt, ist die Datenbereitstellung in User Experience-Projekten häufig kritisch.
User Experience am Beispiel von SAP Fiori
Ein gutes Beispiel für den Paradigmenwechsel im Bereich der Geschäftsanwendungen bietet SAP mit dem Design-Konzept Fiori. Im Gegensatz zu früheren SAP Benutzerschnittstellen, die einer grossen Anwenderzahl gleichermassen dienen sollten und somit sehr funktionsreich und entsprechend komplex zu bedienen waren, sind Fiori Apps für eine ganz spezifische Nutzergruppe konzipiert. Oberstes Ziel ist es, die Routineaufgaben im Unternehmen deutlich zu vereinfachen und somit die Geschäftsabläufe effizienter zu gestalten. Dabei werden den Benutzern lediglich die Informationen bereitgestellt, die zum Ausführen der Kernaufgabe notwendig sind. Alle Fiori-Apps unterliegen zudem einer konsistenten Benutzerführung, sodass ein hoher Wiedererkennungswert gewährleistet wird. Auf die Notwendigkeit intensiver Schulungen und umfassender Handbücher kann im Idealfall verzichtet werden.
SAP Fiori folgt dem bereits erwähnten Responsive-Design Ansatz und kann somit auf sämtlichen Endgeräten ohne Anpassungen genutzt werden. Die Darstellung wird dabei entsprechend den besonderen Bildschirmeigenschaften der Geräte optimiert. Die zentrale Einstiegsseite in die Fiori-Welt bildet das Launchpad, das sich nach den individuellen Bedürfnissen des Nutzers anpassen lässt. Apps können hinzugefügt, entfernt, und nach eigenen Wünschen gruppiert werden. Die Apps werden dabei als Kacheln dargestellt, die teilweise auch dynamische Vorabinformationen darstellen wie beispielsweise wichtige KPIs oder die Anzahl der zu erledigenden Aufgaben. Somit lässt sich ein individuelles Dashboard konfigurieren, das die wichtigsten Informationen und Aufgaben übersichtlich darstellt.
Unsere bisherigen Projekterfahrungen mit Fiori im öffentlichen Sektor haben gezeigt, dass vor allem Gelegenheitsanwender die Einfachheit der Anwendungen schätzen und schnell Ideen für neue Use-Cases aktiv einbringen. Der Design- und Aufbau-Prozess neuer Use-Cases lässt sich mit cloudbasierten Werkzeugen effizient durchführen, ohne dass spezielle Programme installiert, eingeführt und stetig aktualisiert werden müssen.
Lesen Sie mehr über das SAP Design-Konzept Fiori auf unserer Website.
Konsequenzen für die unternehmerische Praxis
Als Konsequenz aus den wachsenden Kundenbedürfnissen und auf Basis der technologischen Entwicklungen sind Unternehmen gefordert, ihren Mitarbeitern die im Privaten erlebte User Experience von Apps und Webseiten auch im beruflichen Kontext bereitzustellen - ein Faktor der zudem immer wichtiger wird, um Talente anziehen und langfristig halten zu können.
Basis dieser Bestrebungen ist eine unternehmensweite User Experience-Strategie und der Aufbau eines Kompetenzzentrums. Mit dem dort definierten Steuerungskonzept lässt sich die Priorisierung geeigneter Use Cases, die Einhaltung einheitlicher Entwicklungsstandards, und die Umsetzung auf Basis einer unternehmensweiten Plattform sicherstellen. Kostspielige Punkt-zu-Punkt-Lösungen und eine inkonsistente User Experience werden damit verhindert. Entscheidend ist es dabei nicht nur auf die kurzfristige Entwicklung von Web Apps zu setzen, sondern eine unternehmensweite User Experience-Architektur zu etablieren.
Fazit
Eine unternehmensweit einheitliche User Experience ist kein “nice-to-have”, sondern der Schüssel zu erhöhter Produktivität, höherer Kunden-und Mitarbeiterzufriedenheit, geringeren Trainingskosten und reduzierten Entwicklungs- und Betriebskosten.
Schlussfrage
Gibt es bereits eine unternehmensweite User Experience-Strategie in Ihrem Unternehmen?
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